Wirbelsäulenerkrankungen

Wirbelerkrankungen

Keilwirbel gehören zu den angeborenen Missbildungen der Wirbelsäule, entstehen also nicht durch falsche oder übermäßige Bewegung beim (Jung-)Hund. Neben anderen vererbten Missbildungen, wie Blockwirbel, Schmetterlingswirbel und Übergangswirbel, sind sie die häufigste Form der mangelhaften Wirbelkörperausbildung beim Hund. Der Begriff “Keilwirbel” besagt, dass ein Wirbel von der normalen Form abweicht. Ein gesunder Wirbel hat in der seitlichen Ansicht einer Röntgenaufnahme einen annährend rechteckigen Querschnitt. Die Vorder- und die Hinterkante sind gleich hoch, Grund- und Deckplatte gerade. Wird die Vorderkante deutlich niedriger als die Hinterkante, nennt man das einen Keilwirbel.

Regelmäßig betroffen sind vor allem Hunderassen mit korkenzieherähnlichem Schwanz (sog. „screw-tailed breeds“), wobei der deformierte Schwanz selbst aus Keilwirbeln (und anderen Wirbelmissbildungen) besteht. Keilwirbel können einzeln oder mehrfach auftreten, wobei häufig mehrere Keilwirbel direkt nebeneinander zu finden sind. Klassischerweise finden sich Keilwirbel in der mittleren (Th7-9) und etwas seltener in der hinteren Brustwirbelsäule (Th10-13). Es liegen allerdings keine umfangreichen Studien über die prozentuale Häufigkeit bei einzelnen Rassen vor.

Bei der Begutachtung werden 5 Grade unterschieden:

I. Grad – es liegen keine Keilwirbel vor

II. Grad – es liegen 1 – 3 Keilwirbel vor, wobei sich kein ausgeprägter Keilwirbel am Übergang Brust-/Lendenwirbelsäulenbereich befindet

III. Grad - es liegen 4 – 6 Keilwirbel vor, wobei kein ausgeprägter Keilwirbel am Brust- oder Lendenwirbelsäulenbereich vorliegt

IV. Grad- es liegen ausgeprägte Keilwirbel am Übergang Brust-/Lendenwirbelsäulenbereich vor

V. Grad – es liegen mehr als 6 Keilwirbel vor

Quelle: FEB e.V.

Spondylose

Unter Spondylose (Spondylosis deformans) versteht man eine allmähliche Versteifung der Wirbelsäule durch degenerative Veränderungen der Wirbel. Dieses Krankheitsbild entsteht, weil durch Verschleiß der Gelenkbänder und Bandscheiben (die flexiblen Teile der Wirbelsäule) ein Elastizitätsverlust stattfindet. Der Körper versucht dies durch Bildung von Spondylophyten (knöcherne Auswüchse an den Wirbelkörpern) auszugleichen. Die starren Spondylophyten verbinden dann, wie kleine Brücken, zwei oder mehrere Wirbel, wodurch die Wirbelsäule an Elastizität einbüßt. Je mehr Wirbel hiervon betroffen sind, desto steifer wird Ihr Hund sein.

Durch die Spondylose können verschiedene andere Krankheitsbilder entstehen. Es kann z.B. zu einem Bandscheibenvorfall kommen, mit der Folge einer Lähmung. Bei abgeschlossener Spondylose ist die Wirbelsäule an dieser Stelle nicht mehr elastisch, sondern steif. Der Vorteil ist, dass es jetzt nicht mehr zu einem Bandscheibenvorfall kommen kann. Aber wenn die Spondylose weiter fortschreitet, können das Rückenmark oder Nerven durch die Knochenwucherungen verletzt werden. Sowohl ein Bandscheibenvorfall als auch Verletzungen des Rückenmarks oder Nerven können zu heftigen Schmerzen und/oder Lähmungen führen.

Eine Spondylose kann durch Röntgenaufnahmen und ergänzend durch eine orthopädische sowie neurologische Untersuchung festgestellt werden. Meistens tritt sie bei älteren Hunde auf. Bei manchen Rassen(z.B.Boxer) aber kann die Spondylose schon im jungen Alter (1 bis 2 Jahre) auftreten und in späteren Jahren extreme Formen annehmen.
(Quelle: Hundezeitung)